STUDIO INTERVISION GALERIE FÜR FOTOGRAFIE UND ANGRENZENDE RICHTUNGEN // LOHSTR. 58 // 49074 OSNABRÜCK



Ilka Lauchstädt

Film-und Medienkünstlerin

 

1958 in Osnabrück geboren

Lebte und arbeitete in Berlin bis 2008

Filme, Videos, Fotos seit 1982.

 

Vito Orazem zu Ilka Lauchstädt



en

Ausbildung

1993 Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin
1986 bis 1992 Ausbildung in Film- und Medienkunst an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)
Studium u. A. bei Wim Wenders, Robina Rose, Bela Tarr und Harun Farocki
1985 MA Kunst und Medienwissenschaft, Universität Osnabrück


Lehre und Kuratorentätigkeit (Auswahl)

2000-2002 Professorin für Bewegtes Bild (KD), FH Darmstadt
1996-2001 Künstlerische Mitarbeiterin (Bildende Kunst und Zeitbasierte Medien), Universität der Künste Berlin
1993-1996 Künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin, Filmakademie Baden Württemberg
1992 Mitglied der Jury des "Prix Ars Electronica", Linz, Östereich.
1980 Mitgründerin des European Media Art Festival Osnabrück


Ausstellungen / Exhibitions, Werke, Stipendien (Auswahl)


seit 2009
Foto Kunst Bücher, Studio Intervision, 2011
x
Heim und Horizont II Fotografien, Video Stills, Installationen und Videos,
Studio Intervision Osnabrück, in Kooperation mit dem European Media Art Festival Osnabrück K
One Picture Show, Stadtgalerie Osnabrück, 2009

seit 2007
Malta Heim Grün neun Fotografien
' Beetween Fiction and Facts', Medienkunst aus Berlin,
Galerie der Künste Berlin, 2008
' Heimat / Kleine Fluchten', ein GEDOK Projekt (Haus- Frau-Haus)
Das Verborgene Museum, Berlin, 2007


Dunkelland Film
Friesland Media Art Festival, Groningen, Niederlande
European Media Art Festival Osnabrück, Internationale Auswahl, Osnabrück 2007 K
"Strictly Berlin 2" Medienkunst aus Berlin, Galerie der Künste Berlin, 2007


seit 2006
A100 vier Leuchtkästen zur Berliner Stadtautobahn
'Potential Flow', Media Lounge zur Magistrale 2007, Berlin, 2007
'Stadt der Frauen', Kommunale Galerie Berlin Wilmersdorf, 2006/07


Käthe Dorsch und Agnes Straub Stipendium, Berlin 2006


Schuss 1 drei Stills, Tryptichon
Kunstpreis Tempelhof/Schöneberg von Berlin, "Zum Ballspiel", Rathaus Tempelhof, Berlin, 20


seit 2005
The Botanist's Delight 1 Videoinstallation
"tmp de luxe", Projektraum, "Biotop" 2008, Berlin 2008
"Smart Art", European Media Art Festival Osnabrück, 2006, Kunsthalle Dominikanerkirche K
"Strictly Berlin" Medienkunst aus Berlin, Galerie der Künste Berlin, 2006 K
"durchzug", 5 Kunstinstallationen in der Passerelle, Sony Center Berlin, 2005
Arte é Vita, ‚Neue Kunst in alten Kulturlandschaften', Potsdam, 2005 K


Provokation drei Stills in Leuchtkästen,
"Strictly Berlin" Medienkunst aus Berlin, Galerie der Künste Berlin, 2006 K
"Digital New Art Award", prämiert, Rödermark /Frankfurt a.M. 2005 K


seit 2004
Heim und Horizont ( Work in Progress) Video Stills
"Synopse 06: Dialog/ Analog/ Digital", 80 Jahre GEDOK, Willy Brandt Haus, Berlin, 2006 K
Studio Intervision, Osnabrück, 2004 (Einzelausstellung) K
Galerie im Waschhaus, Potsdam, 2004
Kunstkreuz Berlin, 2004


seit 2002
Hain (Work in Progress) interaktiver Film,
Frankfurter Kunstverein, Work in Progress Präsentation, gefördert von der Stiftung Maecenia, Frankfurt a.M, 2005

Künstlerinnen Stipendium Film /Video des Landes Berlin, 2001/02


1998
World Wide Pillory Netzkunst
"Transmediale", Int. Medienkunstfestival Berlin, 1998 K


1993
Schweigende Welt Videofiction
Europäisches Medienkunstfestival Osnabrück, 1993
Profile, Impulse 5, Niedersächsische Künstlerstipendiaten im Kunstverein Lingen, 1993 K


Künstlerstipendium Film /Video des Landes Niedersachsen 1993


1990
Bildfang Experimentalfilm
damit Filmpreis beim 8th International Film/ Videocontest, Chiba, Japan, 1993 K


1987
Videolabyrinth interaktive Videoinstallation
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen ( Clip für Retrospektive) 1990
Internationales Tourneeprogramm des Goethe Instituts (Clip), München, 1990 K
Ehrenpreis des '1st International Videofestival Istanbul' Istanbul 1990 K
Photoszene 88', Museum Ludwig, Köln K
Projektausstellung im Neuer Berliner Kunstverein
‚Edge88' Air Gallery, London


1987
Gilda und Andrew Videoart
33. Internationale Leipziger Filmwoche für Dokumentar- und Animationsfilm, Leipzig, 1990 K
17. Internationales Forum des Jungen Films (Berlinale), Berlin 1987 K
2e Semaine Internationale de Video, Genf, Schweiz 1987 K (K = Katalog)



Horizont dokumentiert einen schweifenden Blick über die Weite einer
afrikanischen Lagunenlandschaft.
Eine Bewegung des Kopfes von links nach rechts, ebenso einen Schwenk
mit der Kamera.
Dieser Schwenk von etwa sieben Sekunden beinhaltet über hundert
Einzelbilder.
Diese Zeit und ihren abgetasteten Raum habe ich in die Fläche
‚ausgerollt'.





Ilka Lauchstädt
Horizont
Video Still, Lambda Print auf Alu-Dibond, matt,
120cm x 24cm






Movement 2 hält einen flüchtigen Moment fest. Bei normaler
Bildgeschwindigkeit erscheint er vielleicht als Irritation, als
Wimpernschlag.
Erst beim Verlangsamen der Bilder, ihrem Anhalten, bemerkt man ein
farbiges Objekt in der Landschaft. ‚Rasender Stillstand' ist die
zutreffende Beschreibung,
denn das Bild bildet einen Schnittpunkt von zwei Bewegungen: Die der
Künstlerin in schneller Fahrt mit der Kamera, und die des in die andere Richtung eilenden Objekts.


Ilka Lauchstädt (D) beim European Media Art Festival Osnabrück 10. Mai - 18. Juni 2006, Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück): http://www.emaf.de/

European Media Art Festival Osnab

THE BOTANIST'S DELIGHT

ILKA LAUCHSTÄDT (D) führt uns in "Das Entzücken der Botanikerin" an den verwaisten Arbeitsplatz einer Forscherin. Überall Blütenpracht und Gartengeräte, doch daneben liegen Kamera, Video, Bücher und persönliche Notizen, die zu einem Video führen. Bei jedem Klicken des Fotoapparates erstarren die Blüten. Die Pflanzen sind im Bild gebannt, zugleich erscheinen kleine Veränderungen, wie doppelte Stempel, verschobene Geometrien und Farben. Mediale Züchtung oder Mutationen der Vorstellungskraft – zwei Ebenen, die zu vermischen beginnen. Und dann ist da noch ihre Stimme, die eine erotische Begegnung inmitten der floralen Landschaft andeutet, der Traum der Botanikerin.



Pressespiegel "Heim und Horizont"



Mentaler Kurztrip in das Ungewisse
Ilka Lauchstädt zeigt ihre jüngsten Arbeiten im Studio Intervision

Himmel, so weit das Auge reicht. Darunter ein dunkler Streifen kühlen
Blaus, Meer.
Der Blick schweift in die Ferne, in der sich schemenhaft Silhouetten
abzeichnen.
Personen, vielleicht ein Hund. Hinter all dem Stille. Der Besuch im
Intervision Studio gerät zum mentalen Kurztrip ins Ungewisse. (..)
Die Ausstellung "Heim und Horizont" zeigt Videoprints der international
renommierten Videokünstlerin Ilka Lauchstädt. Die wenigen ausgestellten
Arbeiten sind luftig gehängt. (..)
Ilka Lauchstädt spielt mit Grenzen, die in ihren Bildern durch
Horizonte und Hausmotive behandelt werden. Das traditionelle Bild vom
Haus als Heim, dessen Wände Schutz bieten und gleichzeitig Freiraum
begrenzen, schwingt bei der quadratisch gehängten Vierer-Serie mit.
Daneben sind vor allem Symbole erzwungener Befestigung und Stabilität –
Straßen, ein Geländewagen – inmitten urwüchsiger Weite, Thema der
Ausstellung von Ilka Lauchstädt.
Für "Heim und Horizont" ließ die Künstlerin ihre sonst bewegten Bilder
zur Ruhe kommen und fror Momente zu einzelnen Motiven ein.
Die Vorgehensweise, ehemals gefilmte Szenen in ihre Einzelteile zu
zersetzen, lässt der Imagination Spielraum. Wie sah der staubige
Highway einen Augenblick zuvor aus? Wie mag es aussehen, wenn die Sonne
ihren höchsten Stand erreicht hat, später am Tag? Die Ausstellung
spielt gekonnt mit der Frage nach Zeit und Raum, Enge und Weite,
Kontinuität und Wandel.

Neue Osnabrücker Zeitung, Sonja Giese, 9.6.2004



Heim und Horizont

Der Raum als Psychogramm, als etwas Sichtbares, das zugleich etwas
Unsichtbares ist: Die Medienkünstlerin Ilka Lauchstädt verschmilzt seit
jeher das Innere mit dem Äußeren. (..)
Weite Landschaften, die stets auch Seelenlandschaften sind, zeigen ihre
Videoprints, einsame Häuser, in denen Sehnsüchte wohnen, Ängste,
Träume, Hoffnungen. Lauchstädt zeigt Räume des Bewusstseins, die ihre
Fenster zum Unterbewussten weit geöffnet haben.

Stadtblatt Osnabrück, Ausgabe Juni 2004




Pressespiegel 'Hain', interaktives Videoprojekt

Frankfurter Rundschau, 28.Februar 2005




Schneewittchen im Wald
Ilka Lauchstädt stellt ‚Hain' bei ‚Königinnenwege II' vor

von Kathrin Hartmann

Beides kommt vor. Königinnen und Wege. Waldwege, denn um Wälder geht es
in Ilka Lauchstädts Filmprojekt Hain. Die Medienkünstlerin und
–wissenschaftlerin beschäftigt sich mit inszenierter und
Gebrauchsnatur, mit Märchenparks (Königinnen!) und Freizeitparadiesen,
mit dem Wald im Heimatfilm, dem Wald der Jäger und der Spaziergänger.
Diese Wälder sind auch per Datenleitung begehbar: Das im Werden
begriffene Projekt, für das Lauchstädt noch Förderer sucht, soll ein
interaktives werden, im dem verschiedene Ebenen miteinander verknüpft
werden.
So passt alles sehr gut zusammen, als die 47-jährige ihre Arbeit zum
Abschluss der Reihe ‚Königinnenwege II' der Frankfurter Stiftung für
Frauenförderung Maecenia im Frankfurter Kunstverein vorstellt. Hain ist
eine Mischung aus Dokumentation und Fiktion, die das deutsche
Verhältnis zum Wald untersucht, der wenigstens seit der Romantik dem
Mensch als Projektionsfläche dient.
Lauchstädt hat ein altes Ehepaar besucht, das seinen Märchenpark in
Nordrhein-Westfalen aufgab. Eigenartig unheimlich erscheinen die
verlassenen und verwitterten Schlösschen und Häuslein, die einst von
Dornröschen, Frau Holle und den sieben Geißlein bewohnt wurden. Eine
groteske Fiktion vom Regenwald und dem Traum vom Paradies zeigen ihre
unkommentierten Aufnahmen aus der Badelandschaft Tropical Island in der
ehemaligen Cargolifter-Halle in Brandenburg. Lustig ist ihr
Zusammenschnitt aus deutschen Heimatfilmen der 50er Jahre, der von
Fragen unterbrochen wird: Wiese stören blonde Frauen immer die Pirsch?
Der Zuschauer soll hier zum Spieler werden, eine Waldfee ihn führen.
Lauchstädt will noch eine Jägerin begleiten und Familien beim
Sonntagsspaziergang, alles verbinden soll ein Schneewittchen, das einen
inneren Monolog führt, der zu archetypischen Natur- und Waldbildern
Assoziationen wecken soll.
Das hat schon wieder mit einer Königin zu tun. Mit einer sehr bösen
allerdings.




Pressespiegel "The Botanist's Delight / Das Entzücken der Botanikerin"


Hannoversche Allgemeine Zeitung, 13. Mai 2006


Hund, Katze, Maus
Augen auf und los: Beim European Media Art Festival in Osnabrück ist
der Besucher gefordert

von Matthias Schmidt

(...)
Weiter geht es im Parcours der Installationen. Und dann, nach so vielen
Monitoren, Beamern und Kabeln, stutzt man. Hier riecht es nach etwas!
Nach Blumen und Erde! Pflanzen, echte Pflanzen stehen da in einem Raum,
ein Tisch, ein Monitor, aha, das ist der Arbeitsplatz einer
Botanikerin, die scheinbar nur mal eben aufgestanden ist.
"Das Entzücken der Botanikerin" von Ilka Lauchstädt ist ein
inszenierter multimedialer Raum, in dem man sich auf Spurensuche
begeben kann. Hier mutieren Blüten, bekommen plötzlich doppelte
Stempel; die Stimme aus dem Lautsprecher verliest eine
kryptisch-erotische Phantasie.
Was uns das sagt? Das ist eine falsche Frage. Eine Frage, die sich
stellt, wer das Fragmentarische und Assoziative scheut. Die Theorie,
die diese mediale Kunst erklären will, hat's immer schwer.
Ilka Lauchstädt rettet sich, indem sie die Parallele von der
botanischen Mutation zum künstlerischen Weltenschaffen zieht. Auch das
ist ein Clou. Ganz "Smart Art".




Norddeutscher Rundfunk, 1.Programm, NDR Kultur, 11.Mai 2006-05-31


European Media Art Festival bei 'klassisch unterwegs'

von Magdalene Melchers
(...)
Auf dem Boden stehen Blumentöpfe. Fotos aus einem hoch technisierten
Gewächshaus hängen an der Wand. Ein Videofilm läuft, der beim Geräusch
eines Fotoapparates inne hält und Nahaufnahmen von Blüten zeigt. Eine
Frauenstimme phantasiert.
Das Entzücken der Botanikerin von Ilka Lauchstädt.
Die Künstlerin möchte Ausstellungsbesucherinnen und –besucher emotional
erreichen:
"Also einmal möchte ich mir wünschen, dass sie den Kontrapunkt
wahrnehmen, der zu anderen eher klassischen Medieninstallationen
besteht. Und dann hoffe ich, dass sie ebenso auf einer emotionalen
Ebene angerührt sind, auf dieser Phantasieebene, die Poesie und Erotik
vereint, auch mit der Schönheit der Pflanzen."
O-Ton der Installation: "Ich will ihnen zwei wunderbare Mutationen
zeigen, fing er an, und machte dann eine Pause." (...)