AGENTUR UND INTERVISION-STUDIO // GALERIE FÜR FOTOGRAFIE UND ANGRENZENDE RICHTUNGEN



"ZEIT."
Fotografie, Installation und Film
Karine Azoubib / Friedel Kantaut / Betina Kuntzsch / Anja Pollnow / aus Berlin //
Ute Kühn, Hamburg / Manfred Arntz, Hagen a.T.W. / Maria Otte, Melle /
Christine Hoffmann / Dagmar Lücke / Christine Wamhof / Monika Witte / Sonia Wohlfarth Steinert / aus Osnabrück //
13.-27.8.2016



Zeitreise nach Paris – Fotografien von Karine Azoubib, Berlin 2016

Im Mai habe ich meinen Vater in Paris besucht. Ich wollte seine ehemaligen Arbeitsplätze besuchen. Mein Vater hat
daraufhin Führungen im Bureau international des Poids et Mesures (BIPM), das internationale Büro für Gewichte
und Messungen und im Pariser Observatorium für mich organisiert. Er hat dort als Physiker im Bereich der
Zeitforschung gearbeitet. Da mein Vater selber nicht zu diesen Orten zurück wollte, bin ich ohne ihn dorthin
gegangen und habe mir die Abteilungen für Zeitmessung des Instituts an beiden Standorten angeschaut. Seine
Aufgabe bestand damals darin, die Genauigkeit der Zeitmessung und der Zeitübertragung voranzubringen.

"'Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert!' So lautet eine plausible Definition John A. Wheelers. Und
schon sind wir bei der Physik und bei der Frage, wann genau geschieht etwas und wie viel Zeit verstreicht in der
Zwischenzeit? Es ist die Art von Physikern, unerklärlichen Phänomenen durch möglichst genaues Messen auf die
Spur zu kommen. Genau so verfahren sie auch mit der Zeit: Sie bauen Uhren, die unglaublich präzise gehen. Ein
Vor- oder Nachgehen (oder gar ein Stehenbleiben) gibt es bei diesen Uhren nicht. Sie laufen einfach und zählen
sorgfältig die Sekunden ab. Zeit lässt sich also messen. So weit, so gut, aber warum es die Zeit gibt, verrät auch die
beste Uhr nicht. Sie zeigt nur, dass die Zeit da ist und vergeht." (Physikalisch Technische Bundesanstalt / PTB)
www.azoubib.com




Reisetagebuch
Bilder: Friedel Kantaut / Musik: A Grey, Berlin 2016


" alles, was passiert ist vergangenheit.
meine bilderreihe - reisetagebuch - beginnt auf der austellung
und setzt sich im internet fort.
die filmmusik ist ein beitrag von aGrey."

friedel kantaut 2016




Zeitlicht
Betina Kuntzsch 2014, HD, 4:30 min + 2:30 min Schwarzbild, Loop


Gedicht: Kathrin Schmidt

Mutter Vater, Kind...Diva, Soldat, Ringelreihen....Geschichte im Stufenschritt. Stummfilmfragmente blitzen für
Sekunden auf. Gedichtzeilen und Bilder wirken auf dem Schwarzbild nach.

www.element-video.de




Anja Pollnow, "zeit/ge)schichten", Berlin 2016

www.anjapollnow.de




Ute Kühn, "Zeit", Hamburg

Erst Zitronenblüte am Baum im Süden, später eine Reise als gelbe Frucht gen
Norden. Leider haben wir den besten Zeitpunkt miteinander verpasst,
sodass die Zitrone stattdessen eine Verbindung mit einem Thymianzweig eingegangen ist.

www.utekuehn.de




Manfred Arntz, o.T., Hagen a.T.W. 2016

www.intervision-net.de/manfred_arntz




Maria Otte, Melle, "How long is now",
Tacheles an der Oranienburger Str. Berlin, Fotocollage 2012


Ein Gebäudekomplex spiegelt die alternative Kulturszene in Berlin
nach der Wende, die 2014 durch den Verkauf an dieser Stelle ihr Ende fand.

www.chronosroma.eu/os/otte.htm




Christine Hoffmann, "Out of time"
(Ausschnitt) Fotoblock mit 20 Fotografien, Osnabrück 2016


Neben mir stehen, abtauchen, die Zeit dehnen – Poesie des Alltags.

Schatten am Bahnsteig, grau gestreifte Wartehäuschen, Regen tropft auf Glas. Nichts Besonderes geschieht.
Die Welt erscheint unsicher, gebrochen, vage. Mein Kopf, leer, stellt noch keine Welterklärungen bereit.
Scheinwerfer fressen helle Bahnen in den Raureif. Erwartung des Neuen.
Der Tag rollt. Ich sehe aus dem Fenster und fühle mich fremd.
Rosafarbener T-Kom-Spot schwebt in bleigrauer Luft. Dämmerung zieht herauf. Die Dinge entziehen sich, sind nicht
zu orten.
Halbkreise aus Licht verwandeln sich in Vogelschwingen, Träume überschwemmen Regeln. Ich atme die Zeit
zwischen den Sekunden, meine Augen weit geschlossen.

www.hoffmann-christine.de




Dagmar Lücke, o.T., Osnabrück 2016

'Das Iduna-Hochhaus im Wandel der Jahreszeiten, Tageszeiten, Nachtzeiten
- Das Selbe ist in der Zeit immer nur das Gleiche. Aufnahmen von 2011 bis 2015 '

www.dagmar-luecke.de / www.ipernity.com/home/brujaroja




Christine Wamhof, Osnabrück, "Eine Kiste voller Dias – geerbt von Richard Wake", 2016

Zu Beginn meiner Lehrtätigkeit am Ratsgymnasium Osnabrück im Jahre 2000 erhielt ich von meinem Vorgänger
die abgebildete Kiste mit zahlreichen von ihm im Unterricht eingesetzten Dias zur Kunstgeschichte.

Zwischen Richard Wake und mir fand allerdings ein Einschnitt statt, der Beginn des digitalen Zeitalters. Noch
immer bin ich im Besitz der geerbten Dias. In der gezeigten Installation befasse ich mich mit der Frage nach
ihrer Bedeutung in der heutigen Zeit.

www.christinewamhof.se




Monika Witte, Osnabrück, "never ending",
video, 2016


Leben vollzieht sich in unendlichen Bewegungen, Schwingungen, ein ständiger Austausch von Gegensätzen mit der
unaufhaltsamen Suche nach Vollendung und Harmonie.

monikawitte.de




Sonia Wohlfarth Steinert, "Strasse mit Blumen III" (Ausschnitt), 2016

Momente. Bewegung und Ruhe. Freiräume. Standpunkte.
www.sonia-wohlfarth.de